Kirgisistan
Der offizielle Name des Landes heißt Kirgisische Republik. Das Land befindet sich im Herzen des Mittasiens. Die Popularität des Tourismus in Kirgisistan erfreut sich in letzter Zeit immer großer. Das gebirgige Land grenzt im Norden an Kasachstan, im Westen und Südwesten an Usbekistan, im Südwesten an Tadschikistan und im Osten an China. Kirgisistan wird manchmal fälschlicherweise Kirgisistan, Kirgisien geschrieben. Die Hauptstadt von Kirgisistan ist Bischkek, das ist die größte Stadt des Landes. Kirgisisch kommt vom türkischen Wort „kyrk“ – vierzig, wörtlich übersetzt „wir sind vierzig“. Das Manas-Epos erzählt die Geschichte der Vereinigung von 40 kirgisischen Stämmen durch den legendären Haupthelden Manas.
Kirgisistan ist bekannt für seine Berge, das kirgisische Hochgebirge – „das Himmlische Gebirge“ auf Chinesisch: das Tien-Shan-Gebirge. Der Tourismus in Kirgisistan hat sich im letzten Jahrzehnt sehr schnell entwickelt, was auf das reiche Natur- und Kulturerbe, den historischen Knotenpunkt an der Großen Seidenstraße und die sowjetische Vergangenheit des Landes zurückzuführen ist. Der UNESCO/UNWTO-Korridor des Seidenstraßenerbes – Chang’an-Tien-Shan verläuft durch das Territorium der Kirgisischen Republik. Mit mehr als 80 ethnischen Gruppen ist Kirgisistan ein mosaikartiges und in vielen Lebensbereichen interessantes Land. Reisen nach Kirgisistan können aufgrund der Vielfalt der Reiseziele eine interessante Erfahrung sein: Reisernden aus den Österreich, Deutschland und der Schweiz (DACH-Länder) dürfen ohne Visum für die Dauer bis 90 Tagen nach Kirgisistan bleiben. Die Zeit in Kirgisistan vergeht für Sie wegen des Vielfaltes verschiedener Orte, Menschen, Landschaften, Natur sehr schnell.
Geschichte
Kirgisistan blickt auf eine mehr als 2000 Jahre alte Geschichte zurück. Landesterritorium war geographisch durch die hohen Berge isoliert, was zur Erhaltung der alten Nomadenkultur über die Jahrhunderte beigetragen hat. Die Skythen (Scyth, Saka) waren die ersten Bewohner von heutigen Kirgisistan.
Mitte des 9. Jahrhunderts kam es auf den Ruinen des uighurischen Khanats (Königreiches) zu einem Aufstand kirgisischer Stämme, die sich folgend zum kirgisischen Khanat zusammenschlossen haben, einem mächtigen und reichen Khanat mit einem riesigen Territorium von Guligani (Baikalsee) bis Tibet, dem gesamten Gebiet von Gelolu (Sieben Flüsse), dem heutigen Zentralasien. Sie hatten eine starke politische Struktur – mit Ajo (Kagan oder Khan) an der Spitze, mit 20 Beks (Ministern) und 15 Angestellten für Büroarbeit, Steuern, Finanzen und Recht. Mit dem Ende des kirgisischen Khanats wurde die Ära der türkischen Herrschaft in Eurasien durch die Herrschaft mongolischer Stämme ersetzt. Die kirgisischen Stämme wurden von den Mongolen, der Qing-Dynastie und dem Kokand-Khanat überrannt. Ende des 19. Jahrhunderts kam das Russische Reich auf kirgisisches Territorium. Im Jahr 1936 wurde die Kirgisische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil der Sowjetunion gegründet. In dieser Zeit kam es zu Veränderungen im kulturellen, pädagogischen und sozialen Leben. Aufgrund der politischen Veränderungen in der UdSSR und der festen Überzeugung, ein unabhängiger Staat zu sein, erklärte die Kirgisische Republik am 31. August 1991 ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Eine neue Geschichte von unabhängigen Kirgisistan begonnen hat.
Bevölkerung
Die gesamte Landfläche beträgt 191.800 km2. 35,6 % der Bevölkerung leben in Städten. Das Durchschnittsalter in Kirgisistan beträgt 25,5 Jahre. Die größte ethnische Gruppe sind Kirgisen – 73,3 %. Andere große ethnische Gruppen sind Usbeken – 14,7 %, Russen – 5,5 %, andere – 6,4 %. In Kirgisistan gibt es über 80 Ethnien – Dunganen, Uiguren, Tadschiken, Kasachen, Ukrainer, Kurden und Deutsche usw. Während der Sowjetzeit stellten Russen auch die größte nationale Minderheit in Kirgisistan, mit mehr als 30 % im Jahr 1959. Nach der Unabhängigkeit haben viele von denen Kirgisistan verlassen und siedelten nach Russland um. Im Jahr 2020 sank der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe bis 7% der Bevölkerung. In den letzten 5 Jahren hat sich diese Tendenz verlangsamt und manche von der russischen Minderheit kehrten nach Kirgisistan wegen des besseren Klimas, hochwertigen Lebensmittel und Wassers zurück. Auch hat sich der Unterschied zwischen den Lebensniveaus in Kirgisistan und Russland seit dem Anfang der 2000ten verringert. Es gibt auch tadschikischen und usbekischen Minderheiten, die meistens im südlichen Teil vom Land wohnen. Während der UdSSR gab es keine strengen Grenzen und die EinwohnerInnen der benachbarten Länder konnten sich in den Grenzgebieten leicht bewegen. Dunganer-chinesische Muslime und Uiguren zogen größtenteils aus China im 19 Jarhundert auf dem Territorium damals Russischen turkestanischen Provinz her und ließen sich hauptsächlich in den Regionen Issyk-Kul, Naryn und Chuy nieder. Die multinationale kirgisische Bevölkerung stellt ein Reichtum des Landes mit unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Konfessionen und Hintergründen dar, dennoch sind sie heute in einem Land vereint und bilden den Kleinen des Mosaiks.
Die Hauptstadt
Bishkek ist die Hauptstadt der Kirgisischen Republik, das ist sehr junge Stadt mit erst 145 Jahre Geschichte, und die erste Siedlung wurde am Ort im Jahr 1825 gegründet. Das ist das politisch-, wirtschaftlich- und Kulturzentrum vom Land. Bischkek liegt in der Region (eine ähnliche administrative Einheit wie Bundesland in DACH-Ländern) Chuy, an den Hängen des Kirgisischen Gebirges. Die durchschnitthohe schwankt 700-900 m über dem Meeresspiegel. Bischkek ist 25 km von der kasachischen Grenze entfernt. Die Distanz von Bischkek nach Almaty beträgt 235 km und dauert rund 3 Stunden. Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 127 km2, die Fläche der umliegenden Dörfer und Gebiete etwa 200 km2. Die Gesamtbevölkerung der Stadt beträgt ca. 1.000.000 Einwohner.
Geschichte von Bischkek
Die ersten archäologischen Spuren stammen aus dem 5. bis 4. Jh. n. Chr. auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bischkek. Das Chui-Tal war eine vorteilhafte und günstige Durchgangsstation auf der Großen Seidenstraße. Die antike Siedlung Djiul (VII.-XII. Jh.) befand sich im nördlichen Teil der Stadt, die bis heute Kuznechnaya krepost – „Schmiedefestung“ genannt wird, weil sich hier viele Handwerker, Händler und Kaufleute niedergelassen hatten. 1825 wurde Pischpek von Madali Khan aus Kokand Khanid besiedelt. Zweimal wurde die Zitadelle von Pishpek von russischen Truppen angegriffen und zerstört. Später entstanden hier ein organisierter Basar und eine Siedlung. In 1878 wurde Pishpek zur Stadt umwandelt. Im Jahr 1924 kamen Tschechische und Slowakische Aussiedler mit einer Genossenschaft „Interghelpo“ hierher, bauten eine Stadt auf und Pishpek wurde zum Verwaltungszentrum des Kirgisischen Autonomen Gebiets ernannt. Heute heißt noch immer ein Teil der Stadt Interghelpo. Im Jahr 1926 wurde die Stadt in Frunse umbenannt, nach Michail Wassiljewitsch Frunse – Revolutionär, sowjetischer Militär und Staatsmann, Chef der Roten Armee der Sowjetunion. Seit 1936 ist Frunse die Hauptstadt der Kirgisischen Sowjetrepublik. Nach der Unabhängigkeit 1991 erhielt die Stadt ihren historischen Namen Bischkek.
Sprache
Die wichtigste Amtssprache ist seit 1991 Kirgisisch (Turksprache des kiptschakischen Zweigs), seit 1997 ist Russisch auch als die zweite Amtssprache in der Verfassung definiert. Bis ins 20. Jahrhundert wurden kirgisische Texte mithilfe der arabischen Schrift geschrieben. Aufgrund der Tatsache, dass das Alphabet für die gesamte Klangpalette nicht sehr geeignet war und wegen der Schwierigkeit der arabischen Schrift, schrieb man von 1928 bis 1940 auf Kirgisisch mit der lateinischen Schrift. Seit dieser Zeit wird Kirgisisch in kyrillischer Schrift geschrieben. Zuletzt sprachen mehr als 7 Millionen Menschen in Kirgisistan, Usbekistan, Afghanistan, China auf Kirgisisch.
In der Regel herrschen kirgisische EinwohnerInnen beides Kirgisisch und Russisch, andere europäische Sprache wie Englisch und Deutsch sind viel weniger bekannt. Dies ist jedoch seltener typisch für die slawische Minderheit, die meistens gering Kirgisisch sprechen und eher verstehen. Ein kleiner Wortschatz auf Russisch wäre für die Reisenden sehr hilfreich. Mit den elektronischen Übersetzern ist das Problem der Sprachbarriere jedoch gemildert. Personell in Hotels und Gasthäusern verfügt sich gewöhnlich über ein Niveau auf Englisch, genug für Tageskommunikationen. Für die selbständige Bewegung durch die Stadt gibt es mobile Apps (für Taxis, Öffis) mit dem Interface auf Englisch, die erleichtern eine Fahrt durch die Stadt für die AusländerInnen.
Religion
Der Islam ist die vorherrschende Religion in Kirgisistan – etwa 80 % sind Muslime ohne Bekenntnis, 7 bis 10 % sind die Anhänger der Russisch-Orthodoxen Kirche, 3 % sind die Anhänger anderer Religionen. Während der Sowjetzeit wurde der starke Glaube an den Atheismus begrüßt. Der starke Nomadenglaube – Tengrizm -, der sich durch Schamanismus, Totemismus und Ahnenverehrung auszeichnet, war bei den Menschen beliebt. Tengri – das ist der ewig blaue Himmel, der Himmel und der heilige Geist des Himmels. Er beschützt die Menschen vor Katastrophen und erhält das Leben. Umai Ene – ist die Mutter – Güte der Fruchtbarkeit. Solche Gedanken und Überzeugungen halfen den Menschen, unter schwierigen klimatischen und geographischen Bedingungen zu leben und über Jahrhunderte zu überleben. Noch heute wird ein kleiner Teil dieses Kultes im täglichen Leben verwendet. Der Rauch eines Wacholders und eine Schüssel mit klarem Wasser. Dies ist eine weitere große Welt des kirgisischen Glaubens.
Politisches System
Kirgisistan ist eine unitarische präsident-parlamentarische Republik. Parlament – Jogorku Kenesch; Staatsoberhaupt – Präsident; Regierungschef – Premierminister. Die Gesetzgebung ist auf den Prinzipen vom Römisch-germanisches Rechtssystem gebaut mit dem Obersten Gerichtshof, örtlichen Gerichten und Generalstaatsanwaltschaft. Kirgisistan ist das einzige Land in Zentralasien, in dem der Präsident am häufigsten wechselt und wird häufig als das meist freie Land im mitteasiatischen Gebiet betrachtet. Drei von fünf Ex-Präsidenten wurden durch massive Proteste der Bevölkerung und der Opposition gegen ihre undemokratische und unehrliche Herrschaft entlassen. Rosa Otunbaeva wurde im Jahr 2010 die erste Präsidentin in Zentralasien gewählt. Ernennung einer Frau zur Präsidentin hat eine Tradition, im 19 Jahrhundert herrschte schon eine kirgisische Königin über die kirgisischen Stämme selbständig, was damals auch beispiellos war.
Administrative kirgisische Einheiten – Regionen
Kirgisistan ist in sieben Regionen (Oblaste) gegliedert. Es gibt noch zwei administrative Einheiten: Städte Bischkek und Osch. Sie sind administrativ unabhängig und den Regionen gleichgestellt. Es gibt Regionen: Oblast Batken, Oblast Tschui, Oblast Issyk-Kul, Oblast Naryn, Oblast Talas, Oblast Jalal-Abad, Oblast Osch. Der Tourismus in den Regionen Kirgisistans ist einer der Höhepunkte Ihres Aufenthaltes in unserem Land.
Währung
Der Kirgisische Som (KGS) ist eine offizielle Landeswährung. Es ist in 100 Tyiyn (Münzen) unterteilt. Banknoten gibt es im Wert von 20, 50, 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Münzen gibt es im Wert von 1,3,5 und 10 Som. Der 1 Som ist die kleinste Einheit der Landeswährung. Auf jeder Banknote waren Porträts berühmter Persönlichkeiten, wichtige geografische und historische Stätten, Architekten und Musikinstrumente abgebildet. Bargeld dominiert im Verlauf in den ländlichen Gebieten, in den Städten Kartenzahlung ist auch fast überall im Servicebranche möglich. Aber jetzt gibt es in jeder Stadt und jedem größeren Dorf Geldautomaten mit der Möglichkeit, von Visa, MasterCard usw. abzuheben. Bei der Kartenzahlung ist es empfehlenswert Visa zu verwenden, MasterCard wird oftmals durch die elektronische Terminale nicht akzeptiert und dann muss man von Geldmaschinen Bargeld abheben was hohe Bankspesen induziert: 2 bis 5 Euro pro Behebung (auf dem Bespiel von österreichischen MasterCard). Und pro einmal ist eine Behebung max 80€ möglich.
Banken und Wechselstuben gibt es in jeder Stadt und jedem Dorf. Die Nationalbank hat die Wechselkurse offiziell festgelegt. http://www.nbkr.kg/
Symbole des Staates
In der Mitte der Flagge befindet sich den oberen Teil der Jurt – der gelbe Tunduk: Durch Tunduk kommt das Sonnenlicht in die Jurt und fliegt der Rauch nach draußen. Innerhalb der 40 Sonnenstrahlen befindet sich der rote Grund.
Das Wappen zeigt einen Falken, der seine Flügel aus dem Tien-Shan-Gebirge, dem Issyk-Kul-See und der aufgehenden Sonne schlägt. Rundum Weizen und Baumwolle mit dem Seufzer der Kirgisischen Republik.